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Medibus von VDL Bus & Coach dient im Kampf gegen COVID-19 als mobiles Labor

Die von VDL Bus & Coach gebauten Medibusse der Deutschen Bahn AG (DB) werden derzeit in einer umfassenden Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) zur Verbreitung von COVID-19 in Deutschland eingesetzt. Mit den Medibussen verfügen Forscher und Ärzte über hochwertige Labore, die zudem an verschiedenen Standorten flexibel einsetzbar sind. 

Hauptziele der Studie ‘Corona-Monitoring Lokal' sind die Kartierung der Virusverteilung und ein vollständigeres Bild der Anzahl nicht gemeldeter Coronafälle. Insgesamt werden 8000 Personen aus vier verschiedenen Gebieten in Deutschland untersucht. 

"Der DB Medibus ist ein unternehmensübergreifendes Gemeinschaftsprojekt, das insbesondere durch die Kompetenz und das Engagement unserer Partner Cisco und VDL möglich wird“, sagen Felix Thielmann, Niederlassungsleiter SEV, und Arndt Hecker, Business Development von Deutsche Bahn. Wir freuen uns sehr, dass unser Medibus mit seiner Ausstattung und technischen Funktionalität derzeit einen aktiven Beitrag im Rahmen der Forschungsarbeiten zur Verbreitung von COVID-19 in Deutschland leisten kann.“ 

“Als Hersteller begrüßen wir es sehr, dass die Medibusse der Deutschen Bahn jetzt auch im Kampf gegen das Coronavirus eingesetzt werden”, so Mark Francot, Geschäftsführer von VDL Bus Venlo. “Dass wir als VDL Bus & Coach dank der guten Zusammenarbeit zwischen mehreren Unternehmen einen Beitrag zur Erforschung von COVID-19 beitragen können, macht uns sehr stolz. Auch wird durch dieses Projekt die vielseitige Einsetzbarkeit dieses innovativen Fahrzeugs noch einmal bestätigt. Der Medibus passt damit hervorragend in unsere Abteilung Spezialfahrzeuge. 

Forschung in COVID-19-Gebieten
Das Dorf Kupferzell im Bundesland Baden-Württemberg ist der erste Forschungsstandort, den das RKI mit dem Medibus im Rahmen der Studie angefahren hat. Anfang März fand hier ein Kirchenkonzert statt, bei dem 82 Menschen mit dem Coronavirus infiziert wurden. Durch diesen Ausbruch wurde Kupferzell mit einem Schlag zu einem der Corona-Hotspot in Deutschland. Das RKI untersucht nun unter anderem, wie viele Einwohner des Dorfes Antikörper gegen das Virus gebildet haben und wie viele von ihnen infiziert waren, ohne Krankheitssymptome gehabt zu haben. Dazu wurden 2000 Einwohner auf Corona getestet. Zudem wurde ihnen Blut abgenommen und sie wurden zu Vorerkrankungen und sozialen Kontakten befragt. Die Teilnahme an der Untersuchung ist völlig freiwillig. 

Außer den 2000 Einwohnern aus Kupferzell wurden mehrere Tausend Personen in drei anderen von Corona betroffenen Gebieten untersucht. Die Auswahl der Gebiete erfolgt aufgrund der aktuellen Lage kurz vor Beginn der lokalen Untersuchung. Die Medibusse fungieren als gut ausgestattete mobile Forschungszentren während dieser verschiedenen lokalen Studien. 

Vollwertige Arztpraxis
Die Medibusse der Deutschen Bahn wurden von VDL Bus Venlo in Zusammenarbeit mit VDL Bus Heerenveen und VDL Bus Chassis gebaut. Ausgestattet wurden die Citea LLE-127 ganz nach Wunsch des Kunden Deutsche Bahn. Sie wurden zu Arztpraxen mit jeweils vier möblierten Bereichen (Behandlungsraum, Sprechzimmer, Labor und Wartebereich) umgebaut. Jeder Bereich hat eine eigene Klimaanlage und Solarpaneele auf dem Dach sorgen für saubere Energie, sodass die Busse vor Ort weniger von externem Strom abhängig sind. 

Deutscher Mobilitätspreis 2019
Im Oktober 2019 wurde der DB Medibus mit dem renommierten Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet. Dieser Preis wird jedes Jahr an Projekte verliehen, die einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe und Lebensqualität in Deutschland leisten. Mit der 12,7 Meter langen Arztpraxis trägt die Deutsche Bahn auf innovative Weise zur Verbesserung der medizinischen Infrastruktur in Deutschland bei.  Anfangs wurde der Medibus für die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen eingesetzt. Inzwischen zeigen zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, dass das Fahrzeug auch für viele andere Aufgaben der medizinischen Versorgung geeignet ist.

3. Juni 2020